1898 – Musikfest Willisau

Ein prächtiger Festmorgen ist angebrochen. Wir besammelten uns um 5 Uhr morgens im Kreuz und um halb sechs Uhr gings fort in zwei Wagen, voll Hoffnung, was wird dieser Tag bringen. Wir trösteten uns immerhin und sagten, wenn wir nur nicht die Letzten sind, und doch muss es jemand sein. Um 8 Uhr kamen wir in Willisau an, kehrten im Restaurant ‹Daube› ein und erfrischten uns mit einem Glas Waadtländer. Nachher, zirka um halb neun Uhr, begaben wir uns zum Bahnhof, wo der Empfang der Vereine stattfand. Gegen 10 Uhr war der Zug zum Festplatz und nun begann das Vormittagskonzert, d.h. der erste Teil des Wettspiels. Den Reigen eröffnete die Stadtmusik Willisau, dann folgten die Feldmusik Hochdorf, Feldmusik Emmen, Frohsinn Grosswangen, Ofenfabrikmusik Sursee, Musikverein Hitzkirch, Feldmusik Neuenkirch und Feldmusik Zell. Nun war das Vormittagskonzert geschlossen und unsere Gesellschaft ging ins ‹Dubeli›, wo wir ein währschaftes Mittagessen erhielten. Um 1 Uhr begann das Nachmittagskonzert und der Wettkampf der Vereine.

Um 3 Uhr war das Konzert beendet und es begann der Festzug durch die Stadt zum Bahnhof und zurück. Auf dem Kirchplatz wurden die Gesamtchorstücke geblasen. Nachher gings zur Festhütte, wo dann um 4 Uhr das Bankett begann.

Nach dem Bankett begann das Urteil des Kampfgerichtes und die Preisverteilung. Das waren für die Musikgesellschaften und deren Direktoren einige bange Minuten. Das Kampfgericht teilte die Gesellschaften in zwei Abteilungen:

1. in Harmoniemusiken und 2. in Blechmusikgesellschaften, d.h. in solche, die Holzblasinstrumente haben und solche, die nur mit Blech Musik machen. Unsere Gesellschaft kam in die erste Kategorie und erhielt als 5. Musik mit 36 Punkten den 2. Eichenkranz. Wir stellten uns mit unserem Erfolg zufrieden, wir kamen immer noch vor der noblen ‹Ofenmusik› aus Sursee.

Das Wetter, das sich bis um diese Zeit prächtig hielt, machte nach der Preisverteilung ein anderes Gesicht, es muss mit dem Resultat nicht zufrieden gewesen sein; item, es fing an zu regnen und unsere Gesellschaft beschloss, heimzukehren. Zirka um 10 Uhr kamen wir wieder nach Triengen, wo es noch einige Stunden gemütlich herging. Hier sei noch besonders den Herren Steiger, Buchhalter und Gerichtspräsident Kaufmann gedankt, die uns mit Barspenden unterstützten. Auch den wackeren Fuhrleuten, Herrn Vonarburg Martin und Ulrich Martin sei Dank, die uns ohne auszuleeren wieder in unser Wigwam zurückbrachten.

Zum Schlusse dieses Musiktages seien hier noch angeführt sämtliche Aktivmitglieder, die sich beteiligten:

1. Krummenacher, Präsident, Posaune

2. Kost Vinzenz, Vizepräsident, Bügel

3. Kost Alfred, Kassier, 1. Althorn B

4. Gut Johann, Fähnrich, Aktuar

5. Zeier Jost, Direktor

6. Zeier Anton, Basstrompete

7. Willi Josef, 2. Althorn B

8. Kost Karl, Trompete B

9. Kost Vinzenz, Vater, Trompete B

10. Fischer Josef, Es Clarinette

11. Kaufmann Josef, Winikon, B Trompete

12. Hinnen Josef, Althorn

13. Fischer Josi, Bügel

14. Lampart Robert, Es Althorn

15. Fischer Casimir, Es Trompete

16. Fischer Anton, Posaune

17. Fischer Josef, Sohn, Bariton

18. Graf Erwin, Es Bombardon

19. Kost Friedrich B Bombardon

20. Bühlmann Johann, Rothenburg, kleine Trommel

21. Schmidlin Jost, grosse Trommel

22. Fries Simon, Glockenspiel