1916 – Ausmarsch

Angepasst und korrigiert

«Wie bereits bekannt, hatte unsere Gesellschaft schon längst einen Ausflug geplant. Dieser wurde nun festgesetzt auf den 28. Mai und die Route bestimmt über Knutwÿl, Reiden, Zofingen, Schöftland, Triengen. Aber bevor man Fliegen will, sollte man doch Flügel haben. Denn am Vormittag hatten wir kein oder nur ein Fuhrwerk zur Verfügung, welches uns Herr Martin Ulrich, Burg, stellte. Nun musste man auf die Suche nach weiteren zwei Fuhrwerken. Es hatten sich dann nach langem springen noch zwei finden lassen, nämlich Herr Gafner, Wilihof, und Herr Bättig Rütihof. Ernst Gut musste noch einen Wagen in Sursee holen. Folgedessen wurde die Abfahrt sehr verzögert.

Um halb 1 Uhr waren wir dann marschbereit und unter fröhlicher Stimmung verliessen wir unser Dorf. Aber schon beim Hexenbächli wäre beinahe ein Unglück passiert wegen paar Paukenschlägen, nämlich das Pferd des Herrn Bättig scheute, konnte aber bald wieder besänftigt werden. Nun gings in lustiger Fahrt bis nach Reiden. Vor Reiden stiegen wir ab und mit klingendem Spiel zogen wir ein zu einem kurzen Halt. Im Hotel Möhren nahmen wir eine Stärkung und liessen einige Märsche ertönen, welche bei den Reidern allgemeinen Beifall fanden. Bald musste man wieder aufbrechen, um dem Römerbad noch einen Besuch abzustatten. Hier nahmen wir das Zobig und liessen wieder einige schöne Weisen ertönen. Nun gings zu Fuss durch das schöne Städtchen Zofingen bis zum Stadthof. Hier gabs ein kurzes Abtreten. Um 5 Uhr musste alles wieder beisammen sein. Nun musste man wieder aufbrechen und in einer Fahrt gings bis nach Schöftland. Hier wurden wir auch gut aufgenommen, besonders vom Vorstand der Musikgesellschaft Schöftland. Schon nach dem ersten Marsch wurden uns einige Liter serviert. Auch richtete der Präsident der Musikgesellschaft Schöftland einige Worte der Freundschaft an uns, welche auch von unserm Herrn Präsidenten nicht ohne Beantwortung blieben. Diesen Herren von Schöftland sei für Ihre edle Spende an dieser Stelle der beste Dank ausgesprochen. Jetzt musste man doch an das Heimgehen denken, denn es wurde schon dunkel. In Kirchleerau wurde dem Baumberger und in Moosleerau dem Eichenberger einen kurzen Besuch abgestattet. Um 10 Uhr kehrten wir wieder in unser schönes Dorf zurück und im Kreuz, nachdem wir noch ein Glas getrunken und den Marsch Hoch General Wille noch einmal niedergeschmettert hatten, wurde die Gesellschaft aufgelöst.

Einem jeden wird diese schöne Fahrt gewiss in steter Erinnerung bleiben und hoffen wir, dass bald wieder einen solchen Ausflug gemacht werden kann.»